xDSL.at

Netflix/Amazon hat in mehreren Ländern gemietete Rechenzentren wo der Content bereitgestellt werden, daher ist auch der Start der 130 Länder für uns in Europa mehr oder weniger egal, da der Traffic wo anders landet.

Es ist kein Wunder das Netflix bei A1 und UPC nicht ordentlich funktioniert, man braucht sich nur den Speedindex ansehen:
http://ispspeedindex.netflix.com/country/austria/

Hier sieht man deutlich in der Statistik das hier besonders die A1 schwächer und schwächer wird und mittlerweile zu den Schlusslichtern in Europa zählt. Aufgrund des laufenden Netzausbaus der A1 ist der Knick besonders von September 2015 auf November 2015 ein klares Zeichen das nicht die Kupferleitungen schuld sind sondern klar die A1 mit deren Anbindungen. Weiters muss man bedenken das aufgrund des LTE Ausbaus von Drei und T-mobile einige Kunden am Land, wo die A1 nicht ausbaut, viele zum Wechsel getrieben haben.

Weiters hat auch schon A1 verlautbart das sie Kohle haben wollen von den Streaminganbietern damit sie die Anbindungen verbessern.

Hier zeigt es sich mal wieder was passiert, wenn zu viel privatisiert wird. Die Kohle wird anstatt in Technologie/Ausbau zu investieren als Dividende ausgeschüttet und nun versucht mal andere Firmen um deren Kohle zu bringen.
Was kann ein Content Anbieter dafür, dass ein ISP einfach alles verpennt....

Laut peering Info auf https://beta.peeringdb.com/net/457 gibt es zwei Möglichkeiten, wie ein Provider zum Content von netflix kommt:
- Embedded Cache innerhalb des ISP networks (bei > 4Gbit/s peek traffic)
- Peering an einem public/privat peering point

Zumindest am VIX (wo netflix mit einem 20GBit link dranhängt und A1 mit einem 400Gbit link) findet kein direktes peering statt (siehe https://www.vix.at/vix_peeringmatrix.html, Im dropdown AS2906 auswählen).
Demnach gibt es noch die Möglichkeit, dass A1 indirekt über einen IP upstream mit netflix peert (halte ich für unwahrscheinlich, wäre günstiger direkt am VIX zu peeren), oder es gibt tatsächlich einen embedded cache innerhalb vom A1 Netzwerk. In dem Fall müsste der Bottleneck aber woanders liegen (eher Richtung Kunden). Aufschluss würde vielleicht ein traceroute zu einer der streaming IPs geben.

Christian.

b1nb4sh hat geschrieben:Was kann ein Content Anbieter dafür, dass ein ISP einfach alles verpennt....

Ja, seh ich auch so, klar die ASFINAG schuld, dass die Autobahnen zur Urlaubszeit überlastet sind...

Weiss man doch seit 15 Jahren, dass man überall 6-8 spurig bauen muss..

Starvirus hat geschrieben:Hier sieht man deutlich in der Statistik das hier besonders die A1 schwächer und schwächer wird und mittlerweile zu den Schlusslichtern in Europa zählt. Aufgrund des laufenden Netzausbaus der A1 ist der Knick besonders von September 2015 auf November 2015 ein klares Zeichen das nicht die Kupferleitungen schuld sind sondern klar die A1 mit deren Anbindungen. Weiters muss man bedenken das aufgrund des LTE Ausbaus von Drei und T-mobile einige Kunden am Land, wo die A1 nicht ausbaut, viele zum Wechsel getrieben haben.

Weiters hat auch schon A1 verlautbart das sie Kohle haben wollen von den Streaminganbietern damit sie die Anbindungen verbessern.

Bisher war ich mit A1 was Netzqualität betrifft, immer sehr zufrieden. (Mit allen anderen eher nicht. Zuletzt haben sie mir aber meinen seit Jahren überteuerten Tarif doch auf Neukunden-Niveau angepasst).

Eigentlich dachte ich, dass A1 bei dem Netflix Speed Index so schlecht abschneidet, weil die halt doch auch schlecht versorgte Bereiche abdecken, die sonst keiner abdeckt. Allerdings passt das nicht zu den von dir angesprochenen Tatsache, dass es zuletzt immer schlimmer wird und dass immer mehr Leute mit schlechter Festnetz-Anbindung auf LTE umsteigen.

Ja, seh ich auch so, klar die ASFINAG schuld, dass die Autobahnen zur Urlaubszeit überlastet sind...

Weiss man doch seit 15 Jahren, dass man überall 6-8 spurig bauen muss..

Die Asfinag verkauft mir aber auch keine Platin-Special-Edition-Vignette, mit der ich auf den 6.-8. Spuren fahren darf, nur um dann rauszufinden, dass sie die nach Wien immer zusperren wenn's auf den ersten Spuren staut.

Die Gefahr ist halt auch, dass man woanders hin wechselt, und dann fängt dort das Spiel von vorne an. Seit ein paar Monaten hätte ich zwar die Leerverrohrung für den Glasfaseanschluss der Salzburg-AG. Aber dort würden 30 Down 8 Euro mehr kosten und die haben generell nur 3 MBit up . Und bei 3 bringe ich über UMTS mehr runter als mit LTE.

Die Streaming-Anbieter müssen aber auch reagieren, weil sonst laufen ihnen die Leute davon.

wicked_one hat geschrieben:

b1nb4sh hat geschrieben:Was kann ein Content Anbieter dafür, dass ein ISP einfach alles verpennt....

Ja, seh ich auch so, klar die ASFINAG schuld, dass die Autobahnen zur Urlaubszeit überlastet sind...

Weiss man doch seit 15 Jahren, dass man überall 6-8 spurig bauen muss..

Naja, im Gegensatz zu A1 baut die Asfinag die Straßen aus und wenn wir alle ehrlich sind, es gibt nicht viele Länder die über solch gut ausgebautes Straßennetz verfügen. Fahre mal in andere Länder und danach kannst dich nochmal über die Asfinag beschweren.

Soweit ich mitbekommen haben ist A1 was die ländlichen Regionen angeht sowieso am absteigenden Ast. In den Ballungszentren können diese jetzt noch durch Vectoring/G.Fast (Nahbereich) den Rückstand kompensieren, aber irgendwann müssen sie erkennen, dass das Kupferkabel am Limit ist.

Es stimmt schon, dass der Ausbau teuer ist, aber Glasfaser hat noch enormes Ausbaupotential.

To be fair...

Netflix macht sehr viel, damit der Content best möglich beim Kunden ankommt.
Zum Beispiel:
1) Kostenloses Peering an allen möglichen Internet Exchange Points (natürlich kostet es etwas, am Exchange angeschlossen zu sein, aber wenn man schon dort ist, und das sind A1, UPC etc... bei vielen, dann kostet es nichts)
2) Bereitstellung von ISP-Caches - High Performance Hardware die man den ISPs gibt. Der ISP muss nur noch irgendwo Raum + Strom + LAN zur Verfügung stellen, die Hardware ist gratis.

Siehe https://openconnect.netflix.com/ für mehr Informationen.


Und was machen A1, UPC und Co? Die haben kein Interesse daran, dass Netflix gut beim Kunden ankommt. Hypothetisch könnte der eine oder andere Anbieter sogar ein Interesse daran haben, dass Netflix schlecht läuft, um das eigene Produkt zu verkaufen.

radditz hat geschrieben:Und was machen A1, UPC und Co? Die haben kein Interesse daran, dass Netflix gut beim Kunden ankommt. Hypothetisch könnte der eine oder andere Anbieter sogar ein Interesse daran haben, dass Netflix schlecht läuft, um das eigene Produkt zu verkaufen.

Siehe mein post oben. Anscheinend nicht viel, weil weder A1 noch UPC mit netflix peert. (Gut UPC hat sowieso eine eigene peering policy) Aber anscheinend habens auch keine internen caching server, sonst wuerde es ja keine/weniger Probleme geben.
Ich wuerde deine Hypothese sogar erweitern und mal unterstellen, dass Provider bewusst auf die Bremse steigen, da ein nur-email-abrufender-30mbit Kunde weitaus lukrativer ist als der netflix-uhd-stream Kunde.

Inzwischen get ab 20:00 bis 23:00 Uhr nicht einmal mehr 480P - selbst 240P ist teilweise am stocken. Kompletter Pixelmüll sozusagen...

b1nb4sh hat geschrieben:Soweit ich mitbekommen haben ist A1 was die ländlichen Regionen angeht sowieso am absteigenden Ast. In den Ballungszentren können diese jetzt noch durch Vectoring/G.Fast (Nahbereich) den Rückstand kompensieren, aber irgendwann müssen sie erkennen, dass das Kupferkabel am Limit ist.

Es stimmt schon, dass der Ausbau teuer ist, aber Glasfaser hat noch enormes Ausbaupotential.

Die Frage ist: Was macht man im Jahr 2015 mit einem Gbit Glasfaser-Link? (<sarcasm>ausser speedtest Resultate in Forum Signaturen zu posten</sarcasm>) FTTC mit Vectoring/G.Fast ist doch mehr als ausreichend (auch hier die Frage: Was macht man mit 50Mbit? Noch dazu wenn der Bottleneck, wie in diesem Thread thematisiert, sowie woanders liegt). Ich denke, FTTC ist ohnehin nur ein Zwischenschritt zu FTTH, was wohl dann kommen wird, wenn man es wirklich braucht.

Wie wäre es mit folgenden kleinen Test, einmal zur Prime Time und einmal Nicht zur Prime time:

Wir öffnen einen HD Content (zumindest 720p) auf Netflix, Vorschlag: Big Bang Theory Staffel 8, Episode 1
Wir öffnen den Debug Screen des Browsers und schauen uns dort unter Netzwerk an, welche GET Requests mit > 500 KiloByte gemacht werden, und extrahieren davon den Hostname, hier zB:

ipv4_1-lagg0-c001.1.vie001.anexia.isp.nflxvideo.net

Nun öffnen wir die Konsole und führen ein traceroute (windows: tracert) zu dieser Addresse durch, und posten das Resultat:
(aus Gründen der Anonymität empfehle ich, die ersten paar Zeilen zu löschen bzw. die IP Addressen unerkenntlich zu machen)

Code: Alles auswählen

tracert ipv4_1-lagg0-c001.1.vie001.anexia.isp.nflxvideo.net

  1     9 ms    14 ms    15 ms  *.*.*.*
  2     2 ms     1 ms     1 ms  *.*.*.*
  3     1 ms     1 ms     2 ms  *.*.*.*
  4    41 ms     3 ms     1 ms  cr-02.00-v8-00.anx01.klu.at.anexia-it.com [193.37.144.4]
  5    11 ms    12 ms   227 ms  cr-03.00-02-06.anx03.vie.at.anexia-it.com [37.252.241.210]
  6   162 ms    10 ms    10 ms  er-05.0v-08-71.anx04.vie.at.anexia-it.com [37.252.236.141]
  7    11 ms    10 ms    11 ms  netflix.at.vie.anexia-it.com [178.255.152.186]


Leute mit mehr Interesse können auch das Kommando pathping ausführen.

Bin dabei, poste heute abend..

A1 bringt nicht mal bei mir in Wien Mehr als eine 16000 Leitung. UPC hat bereits 250000 Leitung. A1 verlangt nur eine Haufen Kohle und hat eine schwache Leitung.

christian1970 hat geschrieben:A1 bringt nicht mal bei mir in Wien Mehr als eine 16000 Leitung. UPC hat bereits 250000 Leitung. A1 verlangt nur eine Haufen Kohle und hat eine schwache Leitung.

Ich glaube, dass es darum hier gar nicht geht - der sonstige Speed soll ja in Ordnung sein, nur zu Netflix läufts ned so.

Ich hab hier noch von Drei eine alte UMTS-Flat (kein LTE) und Netflix in Full-HD funktioniert damit einfach nur sang- und klanglos. Zu jeder beliebigen Zeit.

Schon interessant, und fun fact am Rande: Drei bezieht den Zugang zum Internet (Backbone) inzwischen über A1.
Kauft also die große Hutchison bei der kleinen A1 ein, so ist Bandbreite ausreichend vorhanden für Netflix & Co. Sind es die kleinen eigenen Kunden, stehen sie vor einem Engpass.

Was soll man davon nur halten? Wahrscheinlich gar nichts, denn es ist völlig egal. Am Ende zählen hier die Ergebnisse. Und die passen seit 2011, als ich DSL zugunsten von UMTS hier fallen hab lassen.

Der Gegenwind damals war beachtlich unter Leuten, die eigentlich etwas von Technik verstehen sollten. Auch hier im Forum. UMTS wäre viel zu schwach, und dann auch noch von jemandem anderen als von A1, das ginge ja gar nicht. Denn nur A1 wäre überhaupt in der Lage, für stabiles Internet die Bandbreite in der ländlichen Region aufzubringen ... Nerd-Schwachsinn