Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Fragen rund um die Themen Netzwerk und Technik, die keinem Betriebssystem zuzuordnen sind. Beiträge rund um Hardware gehören auch hier rein (ausser bei Treiber-Fragen, diese dann im jeweiligen Subforum des passenden Betriebssystemes stellen).

Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon sim-value » Do 08 Sep, 2011 21:10

Hallo liebe Breitbandinteressierte,

Teils Aufgrund der generellen unzufriedenheit mit dem Internet in meiner Region bzw. Gemeinde (1 mbit dsl, aber nur bei sonnenschein, werden sicher einige kennen) und teils wegen meiner Technikaffinität denke ich in letzer Zeit öfters darüber nach wie ein gutes Konzept für einen lokalen ISP der Anschlüsse mit 30 mbit und mehr anbieten soll aussehen könnte.

Wenn man z.B. eine Marktgemeinde wie Ernstbrunn hernimmt:
3000 Einwohner
1500 Wohnhäuser, davon 1350 Einzelhäuser
80km² Fläche
In der gesamten Gemeinde ist nur ADSL verfügbar (also keine Kabelinfrastruktur oder ähnliches)

Das heißt, wenn man nicht zu jedem Haus (das einen Anschluss will) leitungen hingraben will wären die Alternative eine Kooperation mit der TA (entbündeln, VDSL Wählamter aufstellen) oder eine FTTA Lösung.

Gehen wir also nun davon aus man muss neue Leitungen legen, würdet ihr Glasfaser wählen? Wenn ja, welche Technologie?
Was mich hier insbesondere interessiert: Wie weit ist die Reichtweite in Glasfasernetzen, würde man evtl. mit einem großen switch auskommen?

Oder würden Kostenersparnisse dank etablierter Technologie euch doch eher auf DOCSIS setzen lassen.

Würdet ihr die Reichweite des netzes vergrößern um mehr Kunden haben zu können?

Auf eine gute Diskussion :)
(Und nochmals: Ich will natürlich keinen fertigen Buisnessplan für einen ISP, sondern interessiere mich einfach)
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon derFlo » Fr 09 Sep, 2011 00:03

Abgesehen von rechtlichen Gschichteln (und der Tatsache, dass dies technisch recht aufwendig ist) solltest du dir ein paar Punkte bedenken:

Glaubst du, dass du per Entbündelung mehr Geschwindigkeit anbieten kannst? Die Geschwindigkeit ist stark von der Leitungslänge abhängig, wenn also das Wählamt nicht im Ort steht, dann kann das durchaus sein, dass die Leitungen einfach zu lang sind und du dann auch nicht mehr machen kannst.

Bei DOCSIS solltest du auch Kabel-TV anbieten können - dabei wünsch ich die viel Spaß, denn das ist durchaus recht aufwendig.

Allgemein wird das Graben von Leitungen sehr teuer (auch in kleinen Orten), wenn also aufgraben, dann am Besten im Zuge von Straßensanierungen usw. Alternativ dazu gäbe es noch Richtfunk.
Eine weitere Alternative wäre das Verlegen von Strommast zu Strommast (oder eigens aufgestellten Masten), die Frage ist nur, ob dich das der Strombetreiber auch lasst, wie stabil solche Freikabelverbindungen sind und ob es in der Ortschaft angenommen wird, dass auf einmal Kabel kreuz und quer hängen.

Ein großer Switch wäre etwas ineffizient, da du dann zu jedem Haus eine eigene Leitung legen müsstest von diesem großen Switch aus - das sollte mit Verteilern einfacher sein.

Du solltest dich auch fragen, wie du den Traffic aus dem Ort bringst (bei 1Mbit/s kann das etwas zach und aufwendig werden), da solltest dich schon eher direkt ans Wählamt hängen und dir auch die Preise anschauen, die man für Upstreams/Transit/Peerings usw zahlt (das ist jetzt nicht so unheimlich günstig, aber auch nicht sauteuer, wenn dus richtig machst).

Wachstumspläne kann man immer haben, aber man sollte die Basis zuerst zum Funktionieren bringen (und dafür sorgen, dass deine Produkte auch angenommen werden).


Weiters gibt es noch unzählige rechtliche Aspekte und der technische Teil, der nicht einfach sein wird.
Und damit das alles funktioniert, sollte man sich die Unterstützung der Gemeinde einholen, sonst könnte es finanziell etwas schwierig werden...


HTH.
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon Arminio » Fr 09 Sep, 2011 07:05

sim-value hat geschrieben:Teils Aufgrund der generellen unzufriedenheit mit dem Internet in meiner Region bzw. Gemeinde (1 mbit dsl, aber nur bei sonnenschein, werden sicher einige kennen) ...

Wenn man z.B. eine Marktgemeinde wie Ernstbrunn hernimmt:
3000 Einwohner
1500 Wohnhäuser, davon 1350 Einzelhäuser
80km² Fläche
In der gesamten Gemeinde ist nur ADSL verfügbar (also keine Kabelinfrastruktur oder ähnliches)

Das heißt, wenn man nicht zu jedem Haus (das einen Anschluss will) leitungen hingraben will wären die Alternative eine Kooperation mit der TA (entbündeln, VDSL Wählamter aufstellen) oder eine FTTA Lösung.


Hallo,

Also ich gehe mal davon aus, dass du eine Einzelperson bist. Ich hab jetzt keine Ahnung, in wie weit du (sehr gute!) Kontakte zu ISPs bzw. Peering Partnern hast, aber folgendes möchte ich dir auf den Weg geben:

1. entbündeln:
Vergiss es, wenn es mit ADSL nicht schneller als 1 mbit geht, geht es entbündelt auch nicht, da du ja dieselbe Kabelinfrastruktur benutzt. A1 schaltet ja nicht 1 mbit weil sie es wollen, sondern weil nicht mehr geht. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass in der ganzen Gemeinde lediglich 1 mbit möglich ist. Wo steht denn die Vermittlungsstelle von A1? In einem entfernteren Nachbarort?!

2. VDSL "Wählämter" aufstellen:
Mal ganz abgesehen davon, dass man keine "Wählämter" aufstellen kann (das hat nur die Post gemacht in den 80ern und Anfang der 90er), ist es für mich nur schwer vorstellbar, wie du Vermittlungsstellen aufbauen willst. Ich kenne keinen Anbieter, der ein Netz ähnlich der Telekom/A1 aufgebaut hat. Grundsätzlich würde ich dir da zu einem lokalen DOCSIS/LWL Netz raten, da kann man dann Street Cabinets aufstellen (ich denke, so was hast du gemeint). Natürlich könntest du das theoretisch auch per Kupferdraht machen, aber das ist meiner Meinung nach wesentlich aufwändiger als andere Formen.

3. FTTA (?):
Was genau soll denn "FTTA" sein? Der Begriff sagt mir im Moment nicht, aber ich denke mal dass es mit Fiber/LWL zu tun hat. Da gibt es halt mehrere Ausbaustufen, wobei eine davon für dich nicht zutreffend ist, nämlich FTTEx (Fiber To The Exchange -> Glasfaser in die Vermittlungsstelle). Diese Ausbaustufe hat A1 zu einem großen Teil bereits erreicht.

Die nächste Ausbaustufe wäre FTTC (Fiber To The Curb -> Glasfaser zum Kabel-/Straßenverteiler). Damit rückt man bis auf 200 und weniger Meter zum Kunden heran. A1 wird diese Ausbaustufe in den nächsten Jahren erreichen, für dich ginge das durch Aufbau von Street Cabinets, wobei hier noch nicht geklärt ist, WORAN die Street Cabinets dann hängen, und wie der zentrale Knoten ans Internet angebunden ist.

Letztlich gibt es dann noch FTTH (Fiber To The Home -> Glasfaser bis zur Steckdose). Das ist glaub ich selbsterklärend und baut zumeist auf FTTC auf.

Ich hoffe, dass du selbst reich bist, oder einen sehr guten Investor hast (eventuell einen russischen Oligarchen mit einer Affinität zu Ernstbrunn?), aonsten wird das sowieso nichts :)
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon jutta » Fr 09 Sep, 2011 07:14

lies dir die threads von/mit user "siegi" durch. der beschaeftigt sich seit ein paar jahren mit dem gedanken, in seinem ort schnellere internetzugaenge zu ermoeglichen und hat schon einiges an know-how gesammelt und einige reaktionen von erfahreneren leuten bekommen.

was du auch noch in deine ueberlegung einbeziehen muesstest: wieviele einwohner deiner zielgemeinde sind mit ihrem derzeitigen adsl-anschluss (oder mobilfunk-anschluss) zufrieden und daher kaum bereit, fuer einen schnelleren zugang mehr als 19,90 zu bezahlen? was musst du ihnen anbieten, um sie trotzdem zum wechseln zu motivieren?
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon lordpeng » Fr 09 Sep, 2011 07:17

soviel dazu was rauskommen kann, wenn man mal eben meint eine ISP klitsche hoch zu ziehen kannst unter nachstehendem link lesen:
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/ ... tung.story

in dem artikel gehts zwar vorwiegend um IP-telefonie, jedoch hatte der dort erwähnte ISP bis vor geraumer zeit auch massive sicherheitsprobleme (siehe kommentare) - jeder darf sich sein urteil selber bilden

ich würd ma die hackn jedenfalls aus diversen gründen ned antun - würd mehr sinn machen sich mit einem bestehendem isp der entsprechende erfahrungen/kompetenzen im bereich entbündellung etc. hat über das thema zu unterhalten ...
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon lordpeng » Fr 09 Sep, 2011 07:23

>Bei DOCSIS solltest du auch Kabel-TV anbieten können
normalerweise ist das umgekehrte der fall ... man bietet kabeltv an und hat CATV internet als nebennprodukt ...

>dabei wünsch ich die viel Spaß, denn das ist durchaus recht aufwendig.
blödsinn, warum sollte es aufwändiger sein, als jede andere technologie? die leute die es umsetzen müssen sowieso wissen, was sie tun - d.h. du ziehst keinen erfolgreichen ISP auf ohne ahnung von der materie zu haben ... das ham schon viele gemacht und genausoviele sind wieder in der versenkung verschwunden - die kleinen ISP's die's schon ewig gibt, gibts deshalb, weils eben wissen was sie tun und weils rechnen können ...
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon sim-value » Fr 09 Sep, 2011 11:30

Bei DOCSIS solltest du auch Kabel-TV anbieten können - dabei wünsch ich die viel Spaß, denn das ist durchaus recht aufwendig.

Beziehst du dich auch das einspeißen des Signals oder auf die Verhandlungen mit den Anbietern?

Ein großer Switch wäre etwas ineffizient, da du dann zu jedem Haus eine eigene Leitung legen müsstest von diesem großen Switch aus - das sollte mit Verteilern einfacher sein.

Stimmt, daran habe ich nicht gedacht.
Du solltest dich auch fragen, wie du den Traffic aus dem Ort bringst

Diese Problematik beschäftigt mich auch, angenommen ich baue ein super-duper LWL Netz auf und habe 500 kunden mit einer 30 mbit anbindung, wie kommt man im nichts an 15 Gigabit :-?
Und damit das alles funktioniert, sollte man sich die Unterstützung der Gemeinde einholen, sonst könnte es finanziell etwas schwierig werden...

Lokale Firmen, Privatpersonen, Gemeinde... evtl. auch größere Österreichiche Firmen (EVN, ORF) an all die müsste man herantreten.

Also ich gehe mal davon aus, dass du eine Einzelperson bist.

Jop
...Vergiss es, wenn es mit ADSL nicht schneller als 1 mbit geht, ...

Ok, scheint sich nicht zu lohnen.

Grundsätzlich würde ich dir da zu einem lokalen DOCSIS/LWL Netz raten, da kann man dann Street Cabinets aufstellen (ich denke, so was hast du gemeint). Natürlich könntest du das theoretisch auch per Kupferdraht machen, aber das ist meiner Meinung nach wesentlich aufwändiger als andere Formen.

Ja, das meinte ich, wenn es aufwändiger ist würde sich das allerdings kaum was bringen.

FTTA?

Entschuldigung, FTTA ist wohl mehr ein Marketing begriff als ein technischer.
FTTA->Fibre Trough the Air wie z.B. http://www.bluwan.com/technology.html
lies dir die threads von/mit user "siegi" durch. der beschaeftigt sich seit ein paar jahren mit dem gedanken, in seinem ort schnellere internetzugaenge zu ermoeglichen und hat schon einiges an know-how gesammelt und einige reaktionen von erfahreneren leuten bekommen.

Danke, ich werde die Suchfunktion bemühen.
was du auch noch in deine ueberlegung einbeziehen muesstest: wieviele einwohner deiner zielgemeinde sind mit ihrem derzeitigen adsl-anschluss (oder mobilfunk-anschluss) zufrieden und daher kaum bereit, fuer einen schnelleren zugang mehr als 19,90 zu bezahlen? was musst du ihnen anbieten, um sie trotzdem zum wechseln zu motivieren?

Das ist ein gültiger Punkt, hier müsste man Marktforschung betreiben.
Weiters erwägen ob man es sich leisten kann ein Paket anzubieten das gleichviel kostet.

oviel dazu was rauskommen kann, wenn man mal eben meint eine ISP klitsche hoch zu ziehen kannst unter nachstehendem link lesen:
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/ ... tung.story

Ich hoffe doch das man durch Engagieren von Fachpersonal solche Dinge weitestgehend verhindern kann ...
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon lordpeng » Fr 09 Sep, 2011 11:33

>Ich hoffe doch das man durch Engagieren von Fachpersonal solche Dinge weitestgehend verhindern kann ...
mit kompetenten leuten kannst alles machen, aber die ham halt ihren preis ...
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon jutta » Fr 09 Sep, 2011 12:22

> Diese Problematik beschäftigt mich auch, angenommen ich baue ein super-duper LWL Netz auf und habe 500 kunden mit einer 30 mbit anbindung, wie kommt man im nichts an 15 Gigabit

mit geld geht vieles. das stichwort zum googeln und fuer die suche nach angeboten heisst backhauling. ansonsten ist es eine frage der kalkulation (und der erfahrung /guten schaetzung) wieviel bandbreite man braucht. 500 kunden saugen ja nicht permanent (hoffentlich).
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon lordpeng » Fr 09 Sep, 2011 13:44

>Diese Problematik beschäftigt mich auch, angenommen ich baue ein super-duper
>LWL Netz auf und habe 500 kunden mit einer 30 mbit anbindung, wie kommt man im nichts an 15 Gigabit
wie von jutta schon erwähnt ... mit kohle geht vieles ... jedoch musst du das netz natürlich auch erhalten und die monatlichen fixkosten (die nicht gering sein werden) zahlen können

wenn ich das mal so überschlag, dann würde bei einem paketpreis von 30 euro (was eh schon recht teuer ist) und 500 kunden ein betrag von monatlich 15.000 euro zusammen kommen, davon musst du finanz, rücklagen, löhne, externe dienstleister und den kredit fürs equipment etc. zahlen ... ich glaub ned, dass da soviel übrig bleibt ...
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon Herculess » Fr 09 Sep, 2011 15:19

lordpeng hat geschrieben:wenn ich das mal so überschlag, dann würde bei einem paketpreis von 30 euro (was eh schon recht teuer ist) und 500 kunden ein betrag von monatlich 15.000 euro zusammen kommen

naja, für einen 30MBit Anschluss verlangt die TA schon 35 zu Aktionszeiten, somit kann man bei einem qualitativ höherwertigen produkt schon etwas mehr verlangen (IMHO kann man davon ausgehen, dass die Preise in dem Umfeld früher od. später steigen "müssen").
das schwierige wird aber eher, die 500 kunden zu bekommen - die meisten werden vermutlich derzeit mit dem was sie haben zufrieden sein, auch wenn's tlw. nur 1MBit Anschlüsse sind.
wenn man sich das dann noch durchrechnet, wird sich's auch mit 40euro/monat nicht rentieren - dann wird dir vermutlich auch klar, warum A1 nur mit förderungen in vielen gebieten ausbaut...

greets
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon lordpeng » Fr 09 Sep, 2011 17:06

>das schwierige wird aber eher, die 500 kunden zu bekommen
auch wennst 500 kunden hättest, stellt sich die frage, wieviele der 500 kunden bereit sind 30 euro oder mehr für ein produkt zu zahlen, das wesentlich mehr kann als sie brauchen ...

ich lehn mich jetzt einfach mal aus dem fenster, aber ich würd behaupten, wenn 20 - 30 % der kunden einen derartigen speed brauchen bzw. zahlen, dann isses schon viel
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon sim-value » Fr 09 Sep, 2011 17:14

Hmmm... kann es sein das wir uns in Österreich die Preisstruktur schon derart zerschossen haben das sich so etwas nicht mehr rentieren kann?

(OT: Wo wir heute wohl bei der verfügbarkeit wären wenn 8 mbit 60€ kosten würden...)

Von was für Summen reden wir eig. für den Aufbau der Infrastruktur? 1 Stellige Millionenbeträge?
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon lordpeng » Fr 09 Sep, 2011 17:23

>Hmmm... kann es sein das wir uns in Österreich die Preisstruktur schon derart
>zerschossen haben das sich so etwas nicht mehr rentieren kann?
naja, die zeiten zu denen man als ISP millionen scheffeln konnte sind schon lange vorbei ... heute sind die margen wohl eher sehr bescheiden ...

>Von was für Summen reden wir eig. für den Aufbau der Infrastruktur? 1 Stellige Millionenbeträge?
das zu beantworten ist wohl etwas schwierig, je nachdem was man wirklich anstrebt, aber wenn man bedenkt, dass manche komponenten des benötigten equipments durchaus einen 5-stelligen betrag kosten können (und derjenige der's konfiguriert dann auch nochmal ordentlich was verrechnen wird) dann kannst davon ausgehen, dass des ganze wohl ned aus der portokasse finanzierbar ist ...

aber wenn du die kohle hast und bereit bist sie los zu werden, is natürlich alles machbar
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon dadaniel » Fr 09 Sep, 2011 20:26

Das Hauptproblem ist (mal abgesehen vom Aufbau des eigenen Netzes): Wie bekommt man die nötige Bandbreite ins Internet um alle Kunden versorgen zu können...

Wenn dein Dörfli recht abgelegen ist, kaum Industrie, keinen nahe gelegenen Bahnhof oder Sichtkontakt zur nächsten größeren Stadt hat: vergiss es


Ansonsten kannst mal bei der ÖBB oder den Industriebetrieben bzgl Glas anfragen bzw. eine Richtfunkverbindung in die Stadt aufbauen
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